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Ein Unternehmer blickt zurück
Eigentlich weiß ich überhaupt nicht, warum ich hier bin. Was
hat mich da geritten? Ein Lama! Es hat mich fasziniert, als es mich von
der Homepage aus ansah. Es war wieder einer dieser Tage, an denen ich
mich nicht auf die Arbeit konzentrieren konnte. Diese Tage habe ich nun
immer öfter. Die Arbeit macht mir keinen Spaß mehr. Ich bin
frustriert, genervt, völlig unzufrieden mit mir selbst. Und in meiner
Verzweiflung habe ich es einfach gebucht, das Wochenende im Grünen.
Coaching, naja, es ist nicht mein Erstes. Bislang war Coaching bei mir
mehr ein kläglicher Versuch, etwas zu ändern. Der Druck stieg
sogar während der Sitzung, ich wollte dem Coach beweisen, dass ich
es drauf habe. Sehr lustig, ich habe nur die Bühne gewechselt, aber
nicht meine Sorgen. Ja die Bühne auf der Homepage, das fand ich auch
sehr interessant. Willkommen zu Ihrer Lebensvorstellung, das wäre
mal was, meine eigene Vorstellung vom Leben. Habe ich überhaupt eine?
Ich dachte es. Nun, was es auch immer war, Verzweiflung, Neugier oder
einfach meine Intuition. Jetzt stehe ich hier. Während ich noch so
in Gedanken völlig tatenlos herumstehe, sehe ich eine junge Frau
lächelnd auf mich zueilen. Ihr Outfit ist nicht das, was ich erwartet
hatte, lässig, locker, outdoor?! Geht’s denn gleich los? Ich
fühle mich unbehaglich in meinem Anzug, möchte mich umziehen.
"Ob ich gut hergefunden hätte?" dringt eine fröhliche
Stimme mir entgegen. Ihre Augen strahlen und warten auf eine Antwort.
Vermutlich von mir, aber da ist nichts, ich stehe nur da. Als ich mich
endlich gesammelt hatte, um zu antworten, bekomme ich plötzlich die
Leine in die Hand, mit der Anweisung, kurz zu halten und im nächsten
Moment ist sie weg. "Ich kann doch nicht!", sage ich dann doch
nicht. Zwei neugierige Augen mustern mich, ob es gleich spuckt? Tun das
Lamas nicht? Soll ich zurück spucken? Noch kann ich gehen, aber irgendetwas
fasziniert mich. Ich entscheide, zu bleiben.
Fazit: Es war einfach, es war auf das Wesentliche bezogen, es war ablenkend
und doch hinlenkend, es war alltäglich und doch neu!
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Du hilfst mir durch deine Art,
mit mir umzugehen, zuzuhören,
zu fragen,
mich in meiner Art zu akzeptieren
und davon abzukommen,
mich in eine Art reinzuzwängen,
die ich nicht bin und leben kann.
Anke Strohmeyer
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